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Was ist ein Prozessaudit? – Definition & Beispiel

Während ein Produktaudit lediglich feststellt, ob ein Produkt fehlerfrei oder fehlerhaft ist, dient ein Prozessaudit / Verfahrensaudit zur Prozessverbesserung und kommt in der Regel immer dann zur Anwendung, wenn ein Produktaudit Hauptfehler oder kritische Fehler bei Produkten aufgezeigt hat oder bei Prozessen, deren Parameter nicht direkt messbar sind, wie z.B. Schweißen, Löten, Gießen, Härten, Galvanisieren.

Das Prozessaudit überprüft also bestimmte Vorgänge und Arbeitsabläufe auf systematische Fehler. Ein solches Prozessaudit kann sich dann einfacher darstellen, wenn das Unternehmen bereits über eine fundierte Datenmenge zu den relevanten Prozessen verfügt. Ein systematisches Prozessmanagement kann hierbei helfen. Nicht umsonst ist ein solches systematisches Prozessmanagement Teil der erweiterten Forderungen der DIN EN ISO 9001 im Qualitätsmanagement.

Wie lautet die Definition eines Prozessaudits?

Ein Prozessaudit bezeichnet eine systematische Untersuchung und Bewertung der Prozesse innerhalb einer Organisation. Das Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass die Prozesse den festgelegten Standards, Vorschriften und Zielen entsprechen. Während eines Prozessaudits werden verschiedene Elemente analysiert, darunter die Effektivität, Effizienz, Einhaltung von Best Practices und die Fähigkeit der Prozesse, die angestrebten Ergebnisse zu liefern. Prozessaudits dienen dazu, mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren, die Effizienz zu steigern und die Gesamtqualität der Arbeitsabläufe sicherzustellen.


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Was sind die Voraussetzungen zur Durchführung von Prozessaudits?

Grundvoraussetzung für die Durchführung von Prozessaudits sind definierte und eingeführte Soll-Prozesse. Die in den Prozessen tätigen Personen müssen die Kenntnisse und Fähigkeiten zu Prozessen und Produkten haben, um in der Lage zu sein, den technologischen Zusammenhang zu verstehen, in welchem das Audit durchgeführt wird.

Diese Kenntnisse und Fähigkeiten sollten folgendes einschließen:

  • Verständnis der Prozessvisualisierung sowie der prozessspezifischen Begrifflichkeiten,
  • Kenntnis der unternehmensspezifischen Prozesse und deren Wechselwirkungen,
  • Wissen um technische Merkmale von Prozessen und Produkten, einschließlich von Dienstleistungen.

Was ist ein Prozessaudit nach VDA 6.3 in der Automobilindustrie

Vor allem in der Automobilindustrie finden Prozessaudits Anwendung. Hierzu wurde vom Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) der VDA Band 6.3 veröffentlicht, der als Leitfaden zur Bewertung der Serien- sowie Dienstleistungsprozesse der Automobilzuliefererindustrie angewandt wird.

Dabei hat sich der VDA 6.3  als weltweit akzeptierter Standards für das Qualitätsmanagement der Automobilindustrie  entwickelt.


Wie wird das Programm für ein Prozessaudit geplant und vorbereitet?

Zur Abgrenzung der Prozesse sowie der Spiegelung mit den Normforderungen sollten Sie Ihre Prozesse von der Prozesslandkarte in eine  Normanforderungs-/ Prozessmatrix übertragen. In der Prozessmatrix sollten Sie nun für jeden Prozess der Prozesskategorien

  • Führungsprozesse
  • Leistungs- sowie direkte Leistungsunterstützungsprozesse
  • sowie Unterstützungsprozesse

die relevanten Normforderungen der einzelnen ISO 9001-Absätze zuordnen.

So bereiten Sie jedes einzelne Prozessaudit vor

Der Auftraggeber des Audits, meistens die oberste Leitung, muss definieren, welcher der dargestellten Prozesse durch den Auditor bzw. das Auditorenteam betrachtet werden soll. Und dies unabhängig davon, ob das Prozessaudit planmäßig oder außerplanmäßig erfolgt.

In der Normanforderungs- beziehungsweise Prozessmatrix muss der Auditor nun die Spalte mit dem zu auditierenden Prozess selektieren und entsprechende Fragen formulieren und diese in eine spezielle Prozessaudit Checkliste eintragen.

Schritte der Audit Vorbereitung

Beispiel eines Prozessaudits

Ein Beispiel für ein Prozessaudit könnte in einem Produktionsunternehmen stattfinden, das sich auf die Herstellung von elektronischen Geräten spezialisiert hat. Hier sind einige Schritte, die im Rahmen eines Prozessaudits durchgeführt werden könnten:

  • Prozessdefinition: Überprüfung der dokumentierten Prozessbeschreibungen für die Herstellung elektronischer Geräte, um sicherzustellen, dass alle Schritte klar definiert sind.
  • Ressourcenbewertung: Überprüfung der verfügbaren Ressourcen wie Maschinen, Arbeitskräfte und Materialien, um sicherzustellen, dass sie ausreichend sind und den Qualitätsstandards entsprechen.
  • Arbeitsanweisungen: Überprüfung der Arbeitsanweisungen und Schulungsunterlagen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter über die notwendigen Informationen und Schulungen verfügen, um ihre Aufgaben korrekt auszuführen.
  • Qualitätskontrolle: Prüfung der Qualitätskontrollprozesse, um sicherzustellen, dass sie angemessen sind und sicherstellen, dass die hergestellten Produkte den Qualitätsstandards entsprechen.
  • Effizienzbewertung: Analyse der Effizienz der Produktionsprozesse, um mögliche Engpässe oder ineffiziente Abläufe zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
  • Rückverfolgbarkeit: Überprüfung der Rückverfolgbarkeit von Materialien und Produkten im gesamten Fertigungsprozess, um die Einhaltung von Qualitätsstandards und Sicherheitsanforderungen sicherzustellen.

Zusammenfassung

Lesen Sie noch einmal zusammenfassend, wozu das Prozessaudit ISO 9001 dient zur:

  • Bestätigung der direkten und indirekten Prozessparameter für die Lenkung der Prozessqualität und zur Verbesserung der Qualitätsfähigkeit des jeweiligen Verfahrens.
  • Sicherstellung der geforderten Ausprägung der Qualitätsmerkmale des Prozesses und systematischen Verbesserung der Prozessüberwachung während der Fertigung.

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